Die Ludotheken retten - Einstehen für eine kinderfreundliche Stadt

Ludotheken gehören zur sozialen Infrastruktur der Stadt, welche sie kinderfreundlich und lebenswertmacht. Familien können hier Spielsachen ausleihen, ohne sie selber kaufen zu müssen. Das erweitert den Erfahrungshorizont der Kinder. Ausleihen anstatt kaufen ist zudem ökologisch nachhaltig und ermöglicht den Zugang zu Spielsachen für Kinder von Familien mit engen Budgets. Während der Corona‐Krise sind Ludotheken besonders wichtig, da die wirtschaftliche Situation von vielen Familien sich verschlechtert. Ludotheken bieten Kindern insbesondere in Zeiten der physischen Distanzierung während der Corona‐Pandemie eine Abwechslung.

Viele Familien bedauerten es deshalb sehr, als der Verein Robi‐Spielaktionen im Sommer ankündigte, die erst kürzlich eröffnete Ludothek im Gundeli wegen finanziellen Verlusten des Vereins während der Corona‐Pandemie zu schließen. Glücklicherweise konnte durch das Engagement der Quartierkoordination Gundeli und dem Zwinglihaus verhindert werden, dass dieses kleine, kostengünstige Angebot für die jüngsten Bewohner*innen dieser Stadt der Corona‐Krise zuOpfer fällt: ein neuer Raum im Zwinglihaus wurde gefunden und die Finanzierung ist zumindest bis Ende 2020 gesichert.

Allerdings sind die langfristige Finanzierung und die zukünftige Trägerschaft aktuell unklar. Zudem ist es wahrscheinlich, dass auch die anderen zwei Ludotheken ab 2022 ohne Finanzierung und ohne Träger dastehen. Ich habe deshalb im Sommer 2020 eine Interpellation eingereicht, um das Thema aufs politische Parkett zu bringen. Seither treffen sich die beteiligten Akteure an einem runden Tisch und sind aktuell auf der Suche nach einer langfristigen Finanzierung. Ich bleibe weiterhin am Thema dran, denn ich finde: Ludotheken sollten Teil vom Service Public in einer kinder-und familienfreundlichen Stadt sein.